eXplore Molise

Italiens verborgenes Herz

Zwischen Apennin und Adria, dort, wo Italiens Straßen schmaler werden und die Landschaft weiter atmet, liegt Molise – eine Region, die noch nicht vom schnellen Takt der Welt erfasst wurde. Wer hierherkommt, entdeckt ein Stück Italien, das sich sein ursprüngliches Wesen bewahrt hat: leise, echt und überraschend schön. Molise ist kein Ziel für Eilige. Es ist ein Land für Entdeckerinnen und Genießer, die das Unaufgeregte schätzen. Für Menschen, die lieber den Stimmen der Vergangenheit lauschen als den Rufen der Touristenströme. In den engen Gassen von Campobasso, auf den Plätzen von Agnone oder am Fischerhafen von Termoli offenbart sich ein Italien, das nicht inszeniert ist – sondern einfach lebt. Hier duftet es nach frisch gebackenem Brot, nach Olivenöl und wilder Kräuterwürze. Alte Handwerkskünste – das Glockengießen, das Spitzenklöppeln, die Weinherstellung – sind keine musealen Erinnerungen, sondern Teil des Alltags. Jeder Stein, jedes Lächeln erzählt eine Geschichte, und wer zuhört, spürt: Dieses Land hat Seele. Die Natur zeigt sich vielfältig – vom stillen Grün der Berge bis zum glitzernden Blau der Küste. Zwischen mittelalterlichen Burgen, winzigen Dörfern und weiten Landschaften findet man Orte, an denen man den eigenen Rhythmus wiederentdeckt. Vielleicht bei einem Glas Tintilia-Wein im Schatten einer Kastanie. Vielleicht bei einem Spaziergang durch Olivenhaine, in denen die Zeit stillzustehen scheint. Molise lädt nicht zum schnellen Sehen ein, sondern zum bewussten Erleben. Zum Ankommen, zum Schmecken, zum Staunen – und vielleicht auch zum Innehalten. Molise – Italiens kleines Geheimnis, das man nicht sucht, sondern findet.



Versteckt zwischen Abruzzen, Kampanien und Apulien liegt Molise, eine der jüngsten und zugleich unbekanntesten Regionen Italiens. Wer hierher reist, findet kein überlaufenes Touristenziel, sondern ein Stück echtes Italien – reich an Geschichte, Kultur und kulinarischer Tradition.


Geschichte und Kultur zum Entdecken

Die Hauptstadt Campobasso thront auf einem Hügel und wird von der Burg Monforte überragt. In den schmalen Altstadtgassen begegnet man Spuren des Mittelalters, barocken Kirchen und kleinen Handwerksläden. Südlich davon liegt Isernia, deren prähistorische Ausgrabungsstätte „La Pineta“ zu den ältesten in Europa zählt – ein Muss für Geschichtsinteressierte.


Landschaft und verborgene Orte

Zwischen den Bergen des Apennins und der Adriaküste entfaltet Molise eine beeindruckende Vielfalt: mittelalterliche Dörfer auf Felsspornen, weite Täler und naturbelassene Wälder. Im Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise lassen sich seltene Tierarten wie Wölfe und Braunbären beobachten. Besonders reizvoll sind die historischen Tratturi, alte Viehtriebwege, die heute zu malerischen Wander- und Radrouten geworden sind.

Ein Geheimtipp ist das Dorf Oratino, das mit seiner malerischen Lage und barocken Architektur als eines der schönsten Dörfer Italiens gilt. Auch Sepino beeindruckt mit seinen römischen Ruinen von Saepinum, die zu den besterhaltenen antiken Städten des Landes zählen – fast ohne Touristen.


Kulinarische Entdeckungen

Molise schmeckt nach Tradition: herzhafte Pasta alla molisana, Baccalà alla molisana (Stockfisch mit Tomaten, Oliven und Kapern), Cavatelli (die Königin der molisanischen Küche: kleine handgerollte Pastaformen, meist mit kräftigen Saucen), aromatischer Caciocavallo-Käse und das native Olivenöl aus den Hügeln von Venafro prägen die regionale Küche. Wer Süßes liebt, sollte das Mostacciolo-Gebäck probieren oder in einer kleinen Osteria den lokalen Wein Tintilia del Molise genießen – ein seltener, charaktervoller Rotwein, der nur hier angebaut wird.


Unterkünfte mit Charme


Kulinarische Schätze Molises – Authentisch, herzhaft, unvergesslich

Molise schmeckt nach Tradition. In den kleinen Trattorien zwischen Adriaküste und Apennin werden Rezepte serviert, die seit Generationen weitergegeben werden. Regionale Produkte – Olivenöl, Käse, Pasta und Wein – bilden das Herz jeder Mahlzeit. Pasta fatta in casa ist hier ein Muss: Besonders berühmt sind die “Cavatelli”, kleine, handgerollte Nudeln, die meist mit Tomatensauce, Würstchen oder frischen Meeresfrüchten serviert werden. Dazu ein Glas Tintilia del Molise, der kräftige Rotwein der Region, der perfekt zu Fleisch- und Pastagerichten passt.

An der Küste locken Fischgerichte wie Brodetto di Termoli, ein aromatischer Fischeintopf, den die Fischer einst direkt an Bord zubereiteten. Im Hinterland hingegen dominieren deftige Spezialitäten wie Agnello alla molisana (Lamm mit Kräutern) oder Pezzata, ein traditionelles Hirtenragout aus Schafsfleisch.

Zum Abschluss darf es süß werden: Ostinati (gefüllte Teigrollen mit Traubensirup), Mostaccioli oder Pampanelle, zarte Kekse mit Honig und Mandeln, runden das Mahl ab – begleitet von einem Gläschen Centerbe, dem Kräuterlikör aus den Bergen.